Holzwurm Nr. 9 – «Wohnen im Alter (In Biel)»

«Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird»

Nicht immer passt ein Projekt so ideal zur eigenen Philosophie und Strategie, wie dies beim Projekt Muttimatte – Alterswohnen in Brügg der Fall ist. Als Generalunternehmen hatten wir mit der Wohnbaugenossenschaft “Biwog” als Bauherrschaft und dem Architekten “Bauart Architekten und Planer AG” Partner, welche unseren Grundsatzgedanken zur Nachhaltigkeit und der 2000 Watt Gesellschaft voll unterstützen. Mit einer kombinierten Photovoltaik und Solaranlage auf den Dächern werden die Häuser mit Warmwasser wie auch Strom versorgt, eine kontrollierte Lüftung hilft Strom sparen und geheizt wird mit Holzpellets.

Auch die Dimension des Projektes – drei Gebäude mit 27 Wohnungen auf drei Stockwerken – ist für uns äusserst Interessant. Die (fast) durchgehende Holzbauart der Mehrfamilienhäuser bildet zudem eine Besonderheit im Grossraum Biel.

Wir gehen davon aus, dass das Projekt Muttimatte, unser bisher grösster GU Auftrag, auch für uns neue Weichen in der Zukunft stellen wird.

Ihr Nik Stuber

Wohnen im Alter

Pensionierte werden die Nachfrage nach Wohnraum in der Schweiz zunehmend prägen.  Die Immobilienbranche würde also gut daran tun, sich auf Mieter im Pensionsalter auszurichten. Gemäss Analyse einer Studie des Instituts für Finanzdienstleistungen (IFZ) der Hochschule Luzern ist diese jedoch nur schlecht vorbereitet.

Dies liegt zum einen daran, dass die Immobilienwirtschaft Pensionierte falsch einschätzt, deren reale Bedürfnisse verkennen und den Fokus vor allem auf Wohnen mit Betreuung ausrichtet. Dabei suchen diese vielmehr nach kostengünstigen, gemütlichen und ruhigen Wohnungen.

Was den Bau spezieller Wohnungen für Ältere anbelangt, reicht es sich auf Pflegeplätze zu konzentrieren. Wo der Markt funktioniert, Quartiere gut versorgt und erschlossen sind und individuelle Betreuung durch Case-Management oder Spitex verfügbar ist, decken hindernisfreie Wohnungen – wie es Neubauten mittlerweile grösstenteils sind – den Löwenanteil des Bedarfs ab, auch bei Betreuungs- und Pflegebedürftigkeit.

In diesem Zusammenhang zeichnet sich ab, dass zukünftig der Bedarf nach kleineren 2 – 3 Zimmer Wohnungen steigt. Beim Projekt Muttimatte in Brügg wurde dieser Bedarf erkannt und umgesetzt.

«Muttimatte»  Alterswohnen in Brügg

Neue Wohngemeinschaften entstehen, weil zusammen wohnen ökologisch und sozial nachhaltiger ist als alleine wohnen.  Immer mehr wechselt der Bedarf vom schönen modernen Wohnen zum individuellen gesunden und gemeinschaftlichen Wohnen. Nachhaltig wohnen mit einer ökologisch korrekten Bewirtschaftung wird  immer wichtiger. Auch gute Nachbarschaft wird heute wieder höher bewertet.

Das Projekt «Muttimatte» sieht 3 Gebäude vor, die 2 ½- und 3 ½-ZimmerWohnungen beherbergen werden. Es  sind grosszügige, lichtdurchflutete Wohnungen für Interessenten in der 2. Lebenshälfte geplant. Die Wohnungen wurden nach den Richtlinien des altersgerechten Wohnens geplant und bieten hohen Komfort, unter anderem den völlig schwellenlosen Ausbau. Das Einzigartige dieser Überbauung sind die unterschiedlichen Kontaktzonen. Privatsphäre in der eigenen Wohnung, Halbprivates in der Begegnungszone auf der eigenen Etage oder Öffentliches im Gartenbereich.

Als Immobilienträger fungiert die Wohnbaugesellschaft Biwog. Wohnbaugenossenschaften sind Spitzenreiter in puncto Mieterzufriedenheit. Weil im gemeinnützigen Wohnungsbau die Lebensqualität vor der Gewinnmaximierung steht, sind Wohnungen von gemeinnützigen Bauträgern rund 20 Prozent billiger als im freien Wohnungsmarkt.

Das Konzept der Siedlung soll nicht nur den Kontakt zwischen den Bewohnern fördern, sondern auch den mit Nachbarn und der Gemeinde, welche in diversen Ressorts unterschiedliche Dienstleistungen anbietet.

Ökologisches Bauen und Einsatz an erneuerbarer Energien haben in der Muttimatte grosses Gewicht. Die drei Wohnblöcke sind abgesehen von Treppenbau und UG komplett aus Holz gebaut. Eine kontrollierte Lüftung hilft Strom sparen, geheizt wird mit Holzpellets und die kombinierte Solaranlage auf den Dächern liefert sowohl Warmwasser wie Strom. Der Einsatz von erneuerbaren Energien soll auch die Nebenkosten tief halten.

Textquellen:
nzz.ch – der Wohnungsmarkt ist nicht auf Pensionierte vorbereitet.
wohnungspolitik-schweiz.ch – Wohnbaugenossenschaft – ein Modell mit Zukunft
muttimatte.ch