Holzwurm Nr. 48 – Preiswürdige Sanierung in Koppigen
Preiswürdige Sanierung in Koppigen
Wie baut man ein Gebäude aus dem Jahr 1877 so um, dass es flexibel genutzt werden kann und trotzdem seinen Charme bewahrt? Ein aktuelles Beispiel aus Koppigen zeigt es: Das schmucke Gebäude ist ein grosser Gewinn für das Ortsbild und kann in Zukunft sogar in ein Wohnhaus mit bis zu fünf unabhängigen Wohneinheiten umgebaut werden. Für den Umbau vergibt die Fachkommission für Denkmalpflege des Kantons Bern den Denkmalpflegepreis 2021. Die Stuberholz war mit Zimmer- Schreinerarbeiten und Parkett massgeblich an der Sanierung beteiligt.
Mehr über den preisausgezeichneten Umbau erfahren Sie in diesem Holzwurm.
Denkmalpflegepreis 2021: Neuer Abschnitt im Lebenszyklus eines Wohn- und Gewerbehauses
Für den Umbau des Wohn- und Gewerbehauses in Koppigen erhalten Fabienne und Matthias Birrer den Denkmalpflegepreis 2021 das Kantons Bern. Sie haben den Charakter des Hauses bewahrt und bereits für die nächste Nutzungsphase vorausgedacht. Die Erhaltung des Hauses ist auch für das Ortsbild ein grosser Gewinn.
Während mehrerer Jahre hatte das grosse Wohn- und Gewerbehaus von 1877 leer gestanden, sogar sein Abbruch stand zur Diskussion. Für ein Projekt, das den tiefgreifenden Umbau des Hauses und die Erstellung von Einfamilienhäusern in der Hofstatt vorsah, fanden die Vorbesitzer keine Interessenten. Auf der Suche nach einem neuen Zuhause für ihre Familie stiessen Fabienne und Matthias Birrer per Zufall auf das Objekt. Das Haus gefiel ihnen. Sie sahen das Potenzial, welches in dem grosszügigen Gebäude steckte und fassten den Mut, sich auf seine Weiterentwicklung einzulassen.
Flexible Nutzung geht vom Bestand aus
Architekt Daniel Egger liess sich sofort für das Gebäude begeistern. Als Erstes vertiefte er sich in die Baugeschichte. Diese war im Zuge der Abbruchdiskussion von der Denkmalpflege dokumentiert worden. «So habe ich bis zum Baubeginn jeden Balken verstanden», sagt Egger. Als Basis für seine Planung erstellte er eine präzise Massaufnahme: «In diesen Plan haben wir die Bedürfnisse der Bauherrschaft eingefügt. Wir haben das Bestehende neu bespielt». Die Vielteiligkeit des Gebäudes sei nicht als Problem, sondern als Chance wahrgenommen worden, blickt der Bauberater zurück. Birrers wünschten sich eine möglichst flexible Nutzung. «Wir haben uns dem Haus angepasst, damit es seinen Charme behält» erzählen sie. Aktuell bewohnen sie das Haus gemeinsam mit ihren Töchtern. «Für die nächste Bauetappe haben wir bereits weitergedacht und alles vorbereitet», sagt der Architekt. Mit relativ geringem Aufwand kann das Gebäude in ein Cluster-Wohnhaus mit bis zu fünf unabhängigen Wohneinheiten umgebaut werden. Wohnzimmer, Küche, Wirtschaftsräume und Garten sind für die gemeinsame Nutzung vorgesehen. Die Zugänge und Anschlüsse sind erstellt, auch für das noch nicht ausgebaute Dachgeschoss.
Sorgfältige Restaurierung
Die Unterteilung des Hauses in Wohn- und Wirtschaftsteil bestimmte auch das Umbaukonzept. Im ehemaligen Wohnteil von 1877 wurde die teilweise erhaltene historische Ausstattung mit viel Liebe zum Detail restauriert und ergänzt. Stuberholz war massgeblich an der Sanierung beteiligt: Um die alten Wandtäfer und Holzböden zu erhalten wurden diese aufwändig ausgebaut, repariert und wieder eingebaut. Türen wurden wo möglich ebenfalls sorgfältig restauriert oder gemäss Bestand neu hergestellt. Treppen und Badezimmermöbel wurden neu eingebaut. Der grösste Eingriff ist nicht auf Anhieb erkennbar: die Innendämmung. Um den Raumeindruck nicht durch übertiefe Fensterleibungen zu verfälschen, wurde ein möglichst schlanker Wandaufbau gewählt. Für dessen bauphysikalische Berechnung wurde ein zusätzlicher Spezialist beigezogen.
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Bilder: Stuberholz AG, alexander Gempeler
Quellen: erz.be.ch, Sonderdruck Denkmalpflegepreis 2021