Fragen und Antworten
Wie verhält sich das Material Holz im Brandfall?
Holz ist brennbar – aber ein Holzhaus brennt nicht einfach lichterloh, sobald eine Kerze umfällt. Zuerst brennen immer Teppiche, Vorhänge und Möbel. Das Gebäude selber beginnt erst viel später zu brennen. Natürlich werden Holzhäuser so konstruiert, dass sie nicht sofort ein Raub der Flammen werden, wenn es soweit kommt. Doch allein schon ein richtig dimensionierter Holzbalken hält einem Feuer lange stand. Holz enthält bis zu 15 % Wasser, das bei einem Brand zuerst einmal verdampft werden muss. Ausserdem wirkt die aussen entstehende Kohleschicht wie eine Art Schutzmantel. Unter diesen Bedingungen bleiben Festigkeit und Steifigkeit des verbleibenden Holzes praktisch gleich wie bei Holz von Raumtemperatur. So bleibt selbst eine nicht weiter geschützte Holzkonstruktion auch im Brandfall berechenbar und lange tragfähig.
Textquelle: Lignum
Gehen unbehandelte Holzfassaden nicht kaputt?
Nein. Das Grauwerden von naturbelassenem Holz an der Fassade durch die Witterung ist eine Tatsache. Darunter leidet ein Haus jedoch keineswegs. Der Vorgang ist natürlich und ungefährlich. Bei diesem Vorgang wird keine Substanz abgebaut, es siedeln sich somit keine Schädlinge im Material an und das Holz fault dabei auch nicht. Wer das Vergrauen aus ästhetischen Gründen ausschliessen will, kann sein Holzhaus ohne weiteres auch deckend streichen oder eine Farblasur aufbringen. Wer ein unregelmässiges Vergrauen vermeiden will, kann unbehandelte Fassaden mit speziellen Lasuren oder mit natürlich vorbehandeltem Holz farblich absolut einheitlich tönen.
Textquelle: Lignum
Sind die Verwendungsmöglichkeiten von Holz nicht beschränkt?
Nein, ganz und gar nicht. Holz ist im Verhältnis zu seiner hohen Festigkeit sehr leicht und tragfähig, und, dank ausserordentlich fortschrittlicher Fertigungstechnik in Holzbau und Schreinerei, ist es in jede Form zu bringen. Nicht nur Einfamilienhäuser – einschliesslich Anbauten, Aufstockungen und Dachausbauten – und natürlich Innenausbauten aller Art können mit vielen Vorteilen aus Holz erstellt werden, sondern auch ganze Wohnsiedlungen und Bürogebäude mit bis zu sechs Geschossen sind heute im Holzbau realisierbar.
Textquelle: Lignum
Ist Holzbau nicht teuer?
Nein. Ein Einfamilienhaus in Holz kostet, bei gleicher Grösse und gleichem Baustandard, etwa gleich viel wie ein Massivbau. Weil Holzbauten nach klarem System und zudem witterungsgeschützt, in der Werkhalle, in Form von ganzen Bauteilen, mit eingelassenen Fenstern, Dämmung und Leitungen hochpräzise vorgefertigt werden, wird die Bauzeit stark verkürzt. Der Aufwand steckt im planerischen Vorlauf: Alles muss im Voraus bedacht werden, bis hin zur Position der Steckdosen, und dann muss man es genauso umsetzen, wie vereinbart. Auf der Baustelle geht es dann jedoch ruckzuck: Ein Einfamilienhaus in Holzbauweise steht nach einigen Tagen fixfertig da.
Textquelle: Lignum
Dämmt Holz gut?
Ja. Die Zellstruktur des Holzes speichert die Wärme. Deshalb ist Holz ein ganz schlechter Wärmeleiter, und das ist gut für die Dämmung. Sie können das selbst ausprobieren. Halten Sie Ihre Hand zuerst auf eine Holzplatte und dann auf einen Backstein. Das Holz fühlt sich wärmer an. Deshalb lassen sich schon mit erstaunlich schlanken Wandaufbauten hervorragende Dämmwerte erreichen. Der Holzbau ist heute, bezüglich Energieeffizienz, führend. Das zeigen hierzulande die zahlreichen Holzhäuser nach Minergie, Minergie-P und seit kurzem auch nach Minergie-A. Die Pioniere des energetisch besseren Bauens haben stets Holz als Material gewählt.
Textquelle: Lignum
Überdauern Holzhäuser die Zeit?
Ja. Die Beweise dafür stehen in jeder Altstadt: Fachwerkhäuser. Teilweise im Hochmittelalter erstellt, sind die Holzrahmen dieser Häuser immer noch in hervorragendem Zustand. Oder Venedig: Die Lagunenstadt steht auf Holzpfählen – und das seit über 800 Jahren. Das älteste Holzhaus Mitteleuropas ist ein Schweizer Produkt: Es ist das Haus Nideröst in Schwyz, 1176 erbaut. Wichtig ist, dass ein Holzhaus sachgerecht und sorgfältig konstruiert wird, damit es die Zeit überdauert. Man muss das richtige Holz für die Witterungsbedingungen am Standort des Hauses wählen, das Material muss trocken verbaut und die Fassade hinterlüftet werden.
Textquelle: Lignum
Ist das Material Holz selber dauerhaft?
Ja. Holzkonstruktionen müssen aber vor dem Eindringen von Wasser geschützt werden, denn wenn Nässe im Tragwerk verbleibt, kann es dieses ernsthaft schädigen. Deshalb ist konstruktiver Holzschutz – zum Beispiel mit Dachüberständen und genügend Abstand vom Boden gegen Spritzwasser – eine wichtige Sache. Massnahmen, wie eine Druckimprägnierung (die übrigens nicht umweltgefährdend ist), können die Dauerhaftigkeit unserer beliebten einheimischen Nadelhölzer Fichte und Tanne zudem wesentlich verbessern. Wegen des Dampfes im Hausinnern (aus Küche und Bad) braucht man sich keinerlei Sorgen zu machen. Holz wird häufig als Baustoff, gerade in feuchter Umgebung, wie z. B. in Hallenbädern, Saunen und Badezimmern eingesetzt, weil es feuchtigkeitsregulierend wirkt. Wichtig ist, dass feuchtes Holz auch wieder trocknen kann.
Textquelle: Lignum
Leidet unter einer vermehrten Nutzung von Holz nicht der Wald?
Nein. Der Schweizer Wald ist gesund und nimmt laufend an Fläche zu. Die hiesige Forstwirtschaft arbeitet nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Dies bedeutet, dass nicht mehr Holz genutzt wird als nachwächst. Vom jährlichen Neuzuwachs wird im langjährigen Mittel nur gerade etwa die Hälfte genutzt. Wer Wert auf nachgewiesene Nachhaltigkeit legt, wählt bewusst einheimisches Holz, das mit dem ökologischen Spitzenniveau der hiesigen Waldwirtschaft und besonders kurzen Transportwegen ein besonders vorteilhaftes Profil aufweist. Das «Herkunftszeichen Schweizer Holz» zeichnet es klar aus.
Textquelle: Lignum
Schadet es nicht dem Klima, wenn man Bäume fällt, statt sie stehen zu lassen? Wald speichert doch das Treibhausgas Kohlendioxid.
Nein, im Gegenteil. Wenn Holz geerntet und in langlebige Produkte, wie Häuser, verwandelt wird, bleibt der darin festgesetzte Kohlenstoff aus der Atmosphäre für Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte in einem Depot, während im Wald vom Jungwuchs laufend weiter Kohlendioxid aus der Luft «verarbeitet» und in Holz umgewandelt wird. Im Schweizer Gebäudepark lagern heute netto rund 45 Millionen Tonnen CO2 in Form von Holz – fast so viel wie die Schweizer Emissionen eines ganzen Jahres.
Textquelle: Lignum
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